„Wir wollen eine einladende und herzliche Gemeinde sein“
Dies ist das Motto unserer Kirchengemeinde, die auf eine über 400-jährige Geschichte zurückblicken kann. Wiebelskirchen, als größter Stadtteil Neunkirchens, liegt nördlich der Neunkircher Innenstadt. Mit einem ausgeprägten eigenen Dorfleben ist dieser Stadtteil ein Städtchen für sich geblieben. Vom Tal der Oster und Blies ausgehend, erstreckt sich Wiebelskirchen auch auf die umgebenden Hänge. In der Ortsmitte befindet sich die evangelische Kirche. Lange Zeit waren die Evangelischen hier in der Mehrheit; wie ein kleines Symbol hierfür führt die Hauptstraße durch den Ort direkt auf die evangelische Kirche zu. Heute gibt es in Wiebelskirchen etwa ebenso viele katholische wie evangelische Christen. Mit der katholischen Gemeinde verbindet uns ein freundschaftliches Band, so werden einige ökumenische Gottesdienst während des Jahres gemeinsam gefeiert.
Wiebelskirchen, was ist das für eine Kirchengemeinde?
Wir wollen eine herzliche und einladende Gemeinde sein, so einladend und freundlich, wie das in unserem Kindergarten von 75 Kindern und ihren Familien täglich erlebt wird. Kindergartenarbeit ist einer der Schwerpunkte in unserer Gemeinde. Basis der Arbeit im Kindergarten ist das evangelische Profil, so wird die sozialpädagogische Arbeit von einem christlichen Menschenbild her gestaltet. Der evangelische Kindergarten versteht sich als Teil der Kirchengemeinde und möchte mit allen kleinen und großen Menschen die Welt entdecken. Dies kommt besonders bei unseren Familiengottesdiensten zum Ausdruck. Dabei werden aber auch alle Aspekte des saarländischen Bildungsprogramms für Kindergärten berücksichtigt.
Vielfältig stellt sich auch unsere Arbeit im Jugendbereich dar.So unterstützt die Kirchenirchengemeinde das Jugendcafé „High – Life“, dieses versteht sich als Anlaufstelle für Jugendliche ist, die „so etwas wie ein zweites Zuhause“ brauchen. Pfarrer Hehl betreut in der Jugendarbeit den „Offenen Treff“ für Jugendliche, das „Public Viewing“ und den „Konfi – Treff“ für Konfirmanden. Des Weiteren führt er in den Osterferien eine Segelfreizeit durch und nimmt mit der Konfirmandengruppe am jährlichen „Konfi-Cup“ teil.
Zur Gemeinde gehören viele funktionierende Gruppen und Kreise, die auf unserer Homepage einzeln vorgestellt werden. Einzigartig in Bezug auf Größe und Aktivität in der ganzen Rheinischen Landeskirche steht wohl unser Männerkreis da, der über 100 Mitglieder umfasst und mit seinen Aktivitäten nicht nur Männer über 55 ansprechen kann. Auch die Frauenhilfe mit ihren fast 100 Frauen stellt einen gewichtigen Teil der Gemeinde dar. Für unsere Gottesdienste ist es wichtig, dass es zur Bereicherung die Musik- und Instrumentalgruppe JOY gibt. Mit Gospels und modernen Kirchenliedern haben sie es schon oft geschafft, dass auch der Kirche Fernstehende mit Begeisterung angesteckt wurden.
Zu unserer Kirchengemeinde gehören zurzeit etwa 4700 Mitglieder. Die
Gemeinde wird geleitet vom Presbyterium, zu dem 2 Pfarrer, 2
Mitarbeiterpresbyterinnen und 12 ordentliche Presbyter , davon zwei aus
dem Gemeindebereich Hangard, gehören. Die Gemeinde umfasst 2 Bezirke,
und zwar Seiters (Bereich von Neunkirchen bis zur Kirche und Rothen-
berg) und Dorf/Hangard (Bereich um die Kirche, alter Ortskern und Hangard).
Für den Bereich „Seiters“ ist seit 1978, also jetzt 30 Jahre lang, Pfarrer Gerhard Biederbeck zuständig, der schon 1979 in Wiebelskirchen ordiniert wurde. Seit 2003 betreut Pfarrer Friedrich Hehl den Gemeindebereich Dorf/Hangard. Da wir in Wiebelskirchen in den letzten Jahren rund doppelt so viel Menschen begraben mussten, als wir taufen konnten, und viele jüngere Erwachsene nur weiter außerhalb Ausbildung und Arbeit finden, ist die Zahl der Gemeindeglieder rückläufig, und eine Überalterung immer deutlicher zu spüren (z.B. 2007: 81 Beerdigungen/40Taufen).
Oberhalb der katholischen Kirche, in den Gebäuden des früheren Kinderheimes, hat das Diakonische Werk an der Saar seine Heimat gefunden hat. Dort betreibt auch die Arbeitslosenselbsthilfe Neunkirchen ein Projekt „Küche“, das z.B. viele Kindertagesstätten, aber auch Einzelpersonen, mit Essen versorgt. Zwischen Kirchengemeinde und Diakonischem Werk gibt es viele gute Beziehungen, z.B. besuchen alle Konfirmanden/Konfirmandinnen einmal im Jahr das Projekt „Tat und Rat“, um die Praxis diakonischer Arbeit kennen zu lernen.
Wiebelskirchen durchzieht eine Hauptdurchgangsstraße. In den Seitenstraßen findet man aber auch noch die alte dörfliche Ruhe. Ein Dokument aus dem Jahr 765 belegt das Alter des Ortes Wiebelskirchen. Der Turm der evangelischen Kirche wurde ca. 1480 erbaut, sodass wohl der Platz vor der Kirche in Wiebelskirchen als der älteste im Raum Neunkirchen bezeichnet werden kann. Leicht erhöht, in der Nähe des Wibiloplatzes, dem Ortszentrum Wiebelskirchens, befindet sich die evangelische Kirche.
Über dem Innenraum der Kirche befindet sich unser Museum, das viele Exponate aus mehreren Jahrhunderten zeigt, die noch Hans Karl Schmidt (†12.02.1989 im Alter von 60 Jahren), unser früherer Gemeindeamtsleiter, zusammengetragen hat. In den letzten Jahren hat besonders Pfarrer Hartmut Thömmes aus Ottweiler alles neu zusammengestellt und überarbeitet, sodass unser Museum zu einem lohnenden Besuch Menschen aus fern und nah einlädt. Zurzeit kümmert sich Herr Bernd Bernhard tatkräftig um unser Museum und bietet an jedem ersten Sonntag im Monat Führungen an.
Zur evangelischen Kirchengemeinde Wiebelskirchen gehört der Gemeindebereich Hangard. Zahlenmäßig sind die Evangelischen dort klar in der Minderheit, sie haben eine schöne moderne Kirche mit einem rund geschwungenen Innenraum. Auch in Hangard wird eine lebendige Kirche praktiziert, mit eigenen Aktivitäten und Gottesdiensten.
Bildquellen: Thomas Seeber, Herr Kapler, Günter Hesler
Textzitate: Dieter Gläsener
Textzusammenstellung: Gerhard Biederbeck