Die aktuelle Bildungsforschung bestätigt, dass Kinder von Geburt an lernen. Nie lernt ein Mensch soviel und so schnell wie in seinen ersten Lebensjahren. In dieser Zeit lernen Kinder aus eigenem Antrieb, mit allen Sinnen, mit viel Neugier und großer Energie. Die Chancen auf Bildung nutzen wir in unserem Kindergartenalltag. Bildung ist ein lebenslanger Prozess. Wir verstehen Bildung als Aneignungstätigkeit, mit der sich der Mensch ein Bild von der Welt macht. Dies geschieht für das einzelne Kind auf drei Ebenen:
Das Bild von sich selbst – das Kind in seiner Welt (wer bin ich? Zu wem gehöre ich?)
Das Bild von den anderen – das Kind in der Kindergartengemeinschaft
(wer sind die anderen? Was passiert um mich + um uns herum?)
Das Bild von der Welt – Weltgeschehen erleben, Welt erkunden
(Was kann ich in meiner näheren Umgebung kennenlernen? Wofür interessiere ich mich? Was kann ich
erforschen?)
Je jünger die Kinder sind, umso enger kreisen ihre Fragen um sich selbst und um die mit ihnen unmittelbar verbundenen erwachsenen Bezugspersonen. Je älter die Kinder werden, desto bedeutungsvoller werden ihre Beziehungen zu anderen Personen, vor allem zu Kindern. Kinder erleben sich meist erstmalig im Kindergarten in einer Kindergemeinschaft und machen dabei erste soziale Erfahrungen.
Der evangelische Kindergarten Wiebelskirchen orientiert sich am „Bildungsprogramm für Saarländische Kindergärten“ und richtet seine pädagogischen Angebote nach den sieben Bildungsbereichen aus.
1. Bewegung, Körper und Gesundheit
Altersspezifische Turnstunden, Bewegungsparcours und Erwerb des Sportabzeichens für Vorschulkinder, regelmäßiges Spielen im naturbelassenen, großzügigen Außengelände, vielfältige Speisen zubereiten und kennenlernen, Unterstützung von Körperpflege und Sauberkeitsentwicklung.
2. Soziale und kulturelle Umwelt, Werteerziehung und religiöse Bildung
Kreisgespräche über besondere Ereignisse, Aushalten von Grenzen, Rücksichtnahme, wechselseitiges Anerkennen, akzeptieren von Regeln, sorgfältiger Umgang mit Spielmaterialien und Arbeitsgeräten, demokratische Abstimmungen, Besuch von sozialen Einrichtungen, Kennenlernen anderer Kulturen, religiöse Bildung ist das Fundament unserer Arbeit (siehe „Evangelisches Profil“).
3. Sprache und Schrift
Erzieherinnen sind Sprachvorbild (Wechsel von Dialekt zu Hochdeutsch), wecken von Interesse an Buchstaben und Zahlen, üben von Sprache in Gesprächen, Geschichten, Liedern usw., Würzburger Trainingsprogramm „Hören – Lauschen – Lernen“ zur frühen Prävention von Lese- und Rechtschreibschwäche.
4. Bildnerisches Gestalten
Fantasieentwickeln durch freies Malen, experimentieren mit unterschiedlichen Farben, sachgerechter Umgang mit Scheren, Lineal, Kleister, usw. üben, Farbenlehre
5. Musik
Seit kurzem haben wir mit dem Bildungsbreich Musik begonnen. Die Kinder hören Musik aus verschiedenen Epochen, klassische und moderne Musik, lernen Orff-Instrumente kennen,basteln selbst Instrumente, hören von dem Komponisten Mozart und sein Stück „Die Zauberflöte“ …
Ein besonderes Highlight war, dass Achim Fritz uns besuchte und den Kindern Trompete und Waldhorn zeigte, ihnen Noten und Taktstock erklärte und ihnen sogar zum Abschluss ein Ständchen auf der Trompete spielte.
6. Mathematische Grunderfahrungen
Zählen üben bei Tisch – und Gesellschaftsspielen, zählen bei Alltags-handlungen (Tischdecken, Stuhlkreisstellen, Formenlehre, messen und vergleichen).
7. Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen
Natur beobachten, Pflanzen entdecken, Pflanzenpflege im Gruppenraum, ökologisches Grundverständnis entwickeln (Mülltrennung, sorgsamer Umgang mit Wasser), experimentieren (Wasser, Luft, Magneten usw.)
Bachexkursion mit dem KunterBUNDmobil, einem mobilen Umweltlabor vom Bund für Umwelt+ Naturschutz Deutschland mit Referenten
Experimente mit Wasser
Besuch des Krankenhauses in Ottweiler
(c) Ev. Kindertagesstätte Wiebelskirchen